Sogne- & Hardangerfjord - 2004
Reisebericht
Planung
Auf Grund persönlicher Umstände kam die Reise sehr kurzfristig zustande. Darum kamen nur Ziele in Frage, die wenig Vorbereitung benötigten, d.h. das meiste mußte bereits vorhanden sein, z.B. Karten
- Limfjord
- Sognefjord
- Hardangerfjord
- die Fjorde um Stavanger
- die Küste zwischen Lindesnes und Oslofjord
- die westschwedischen Schären. Der genaue Verlauf blieb offen. So konnte ich die Reise in nur einer Woche vorbereiten.
Vorbereitung
Das Boot, seine seglerische Ausrüstung (siehe -> Logbuch) und die Sicherheitsausrüstung waren bis über den Winter überprüft, repariert und ergänzt worden. Der Proviant (siehe -> Logbuch) wur-de aufbauend auf den Erfahrungen der letzten Jahre geplant und besorgt. Für die Indienststellung nahm ich mir mehrere Tage Zeit, um alles zu prüfen und ggf. zu berichtigen, zu reparieren oder zu ergänzen. Nach einem Tag Probesegeln waren Schiff und Skipper bereit zum Start.
Etappe Tag Datum Standort abends sm h
1 Etappe 1:Skærbæk -> Gudvangen
10 21.08.2004 b. Skærbæk
Nach einem Probesegelschlag zur Überprüfung des Bootes und seiner Ausrüstung ankere ich in der Nähe das Yachthafens von Skærbæk. Der Wetterbericht sagt eine günstige Windrichtung aus West voraus, so soll es am nächsten Tag losgehen.
11 22.08.2004 b. Gjerrild (Grenaa) 96,0 12:43
Bei gutem Wind aus West geht es flott nach Norden. Lediglich einige Schauerböen bringen stürmischen Wind. Ich genieße den ersten schönen Segeltag.
1 2 23.08.2004 Limfjord 63,9 15:30
Mit mäßigem Wind erreiche ich den Limfjord. Dort dümple ich längere Zeit dahin. Gegen Abend bringt mich eine leichte Brise noch durch die zwei Brücken in Alsund. Kurz danach laufe ich beim ersten Ankerversuch auf Grund, komme aber schnell wieder frei. Die Suche nach einem besseren Ankerplatz dauert lang und bringt eine schwierige Navigation bei Nacht im engen Fahrwasser durch flache Gewässer.
13 24.08.2004 Thyborön 73,9 12:40
Starker Wind bringt mich flott voran. Kurze Zeit segle ich mit zwei anderen deutschen Yachten im Geschwader durch die aufgepeitschte See. Leider verliere ich den Rettungskragen infolge fehlerhafter Installation. Die Suche nach ihm bleibt erfolglos.
14 25.08.2004 auf See 53,5 16:10
Mit flauem Wind geht es zunächst durch sehr flaches Wasser, in dem gegenüber meiner Karte sehr viele Tonnen fehlen. Aber auch draußen vor der Küste komme nicht voran. Erst abends beginne ich zu segeln. Da begegnet mir die Kershones, die ich umkreise, bevor ich wieder auf Kurs nach Norden und in die Nacht gehe.
1 5 26.08.2004 Ognabukta 102,8 18:35
Die Nacht ist ruhig. Am Morgen erreiche ich die norwegische Küste. Dann bringen mich stürmische Schauerböen sehr flott voran, so dass ich abends in der mir schon bekannten Ognabukta ankern kann.
16 27.08.2004 Bergen 126,3 16:30
Wie angekündigt bläst ein stürmischer Wind aus südlichen Richtungen. Bei Böen bis zu 50 kn baut sich eine hohe See auf, die oft weiß ist. Es ist ein heikler Tanz vor dem Wind, der mich aber sehr schnell voran bringt. Ich nutze diese Bedingungen vor der Küste und laufe erst abends in das Innenfahrwasser ein. Spät in der Nacht, gebeutelt von Schauerböen, erreiche ich Bergen. Dort finde ich nur unter Schwierigkeiten etwas abseits einen Liegeplatz, da alle Piers belegt sind.
1 7 28.08.2004 - " - 0,0 0
Hafentag mit Einkäufen und Stadtbummeln
1 8 29.08.2004 - " - 0,0 0
Hafentag: Ich besichtige die Sedov und streife durch die Stadt.
1 9 30.08.2004 Toskevågen 1 23,7 7:50
Zusammen mit der Sedov verlasse ich mittags Bergen. Bald bleibe ich hinter ihr in der Flaute zurück. Ich erreiche noch einen Ankerplatz etwa 10 sm südlich von Fedje.
1 10 31.08.2004 - " - 2 0,8 1:10
Ankertag. Abends wechsle ich den Ankerplatz. Bei meinem ersten Angelversuch der Reise erbeute ich 6 Makrelen. Dementsprechend gibt es ein fürstliches Abendessen.
1 11 01.09.2004 Rutletangen 35,7 13:40
Wegen Flaute mache ich mich erst mittags auf den Weg. Wieder habe ich Anglerglück. Durch den Wind von Schauerböen erreiche ich noch einen guten Ankerplatz bei Rutletangen.
112 02.09.2004 Hamn 21,2 11:10
Die Segelei in den Sognefjord ist schwierig: Flaute gegenan. Motoren wäre einfacher, doch ich harre aus. Abends finde ich eine sehr schöne und geschützte Bucht zum Ankern.
113 03.09.2004 Vangsnes 26,4 11:45
Am Vormittag geht es gut voran. Ich muss zwar kreuzen, aber lieber kreuzen als in der Flaute dümpeln. Die erwischt mich dann am Nachmittag. Mehrmals treibe ich an Vangsnes vor und zurück, bis ich dort ankere.
114 04.09.2004 b. Maisaneset 10,0 12:30
Wieder ein Tag mit Flaute gegenan. Mühsam ist die Segelei bei ständig variierendem Wind nach Stärke und Richtung.
115 05.09.2004 Revnestangen 11,3 11:35
Wieder ein Flautentag. Wieder gegen Flaute kreuzen. Dafür ist die Sonne warm. Langsam nervt mich diese Dümpelei. Abends erreiche ich den aufgelassenen Fähranleger Revnestangen, wo ich für die Nacht festmache.
116 06.09.2004 Ornes 32,6 14:00
Wegen vieler Fallböen und andauerndem Gegenwind ein teilweise schwieriger, aber schöner Segeltag bringt mich bis zum Ende des Lüstrafjordes und zurück nach Ornes.
117 07.09.2004 Kaupanger 30,4 9:10
Beim Besuch der ältesten Stabkirche Norwegens in Urnes treffe ich einen Archäologen und unterhalte mich lange mit ihm. Außerdem kann ich meinen Vorrat an frischem Obst mit roten und sehr wohlschmeckenden Äpfeln auffüllen. Dann geht es durch stürmische Fallböen bis ans Ende des Sognefjords bei Årdal und zurück nach Kaupanger.
118 08.09.2004 Næroyfjord-1 19,2 11:13
Nach dem Nachtanken von Diesel kämpfe ich mich wieder durch Flauten bis in den Næröyfjord. Der Fjord beeindruckt mich wieder wie bei früheren Besuchen mit der Fähre. Erst spät in der Nacht erreiche ich einen sehr schönen Ankerplatz in dem wilden, engen Fjord.
115 05.09.2004 Gudvangen 47,0 27:10
Nach kurzem kaltem Landgang bewältige ich die letzten Meilen durch die Flaute im engen Fjord zwischen den hoch aufragenden Felswänden. Mittags erreiche ich Gudvangen: Der Wendepunkt der Reise ist erreicht.
1 Etappe 1: Summen 774,7 197,7
2 Etappe 2: Gudvangen -> Skærbæk
21 09.09.2004 Næröyfjord-2 5,0 6:33
Nach einigen Einkäufen „treibe“ ich wieder zurück. Ich genieße die Sonne und den Fjord. Ein ruhiger Tag mit sehr wenigen Meilen, der an einer Pier am Abend endet.
22 10.09.2004 Vangsnes 22,1 13:25
Wieder ein Tag voller Flauten. Aber die Stille am frühen Morgen und die Lichtspiele auf der Wasseroberfläche faszinieren mich.
2 3 11.09.2004 Vikingevågen 64,7 12:30
Mit stürmischem Wind von achtern rausche ich durch den Sognefjord nach Westen. Nachmittags im Sognesjön lässt der Wind nach, es beginnt zu regnen. Das Handbuch lockt mich in die schöne Bucht Vikingevågen.
24 12.09.2004 Vikingevågen 0,1 0:15
Ankertag: Regen, Regen, Regen, ... ? !
25 13.09.2004 Vikingevågen 0,0 0
Ankertag: Regen, Regen, Regen, ... ? !
2 6 14.09.2004 Vikingevågen 0,0 0
Ankertag: Regen, Regen, Regen, ... , ? , ! Wann hört es endlich mal auf ???
27 15.09.2004 Stussvik/Lokksund 68,5 12:02
Ein toller Segeltag bei 6-7 Bft. von achtern durch die Fjorde und Schären. Und dazu sogar auch noch frische Makrelen.
2 8 16.09.2004 Maurangerfjord 23,5 12:15
Nach einem wunderschönen, aber sehr kalten Morgen (2°C) quäle ich mich wieder durch die Flauten. Highlight war der Forebergfossen-Wasserfall am Eingang zum Maurangerfjord und der Blick auf den Gletscher bei Sunndal.
2 9 17.09.2004 Maurangerfjord 0,0 0
Hafentag
Die ganze Nacht hindurch regnet es, teilweise heftig. Und das setzt sich über den Tag hinweg fort: Regen in der Flaute. Abwechslung bringen nur einige Windstöße, die so schnell davonfliegen wie sie gekommen sind.
2 10 18.09.2004 Viköy 28,4 12:05
Fast ohne Wind gleite ich am Morgen durch den stillen Fjord. Wieder fasziniert mich der Wasserfall. Guter Wind verführt mich weiter ins Landesinnere zu segeln. Aber bald dümple ich wieder in der Flaute. In der ersten Ankerbucht dreht der Wind, so dass ich an anderen Platz suchen muss. Bis auf die Haut durchnässt erreiche ich endlich einen sicheren Ankerplatz.
2 11 19.09.2004 Viköy 0,0 0
Ankertag: schauriges Wetter: Regen, Regen, ...
2 12 20.09.2004 Viköy 0,0 0
Ankertag: Regen, Regen, Regen, ... , ? , ! Wann hört es endlich auf ?
2 13 21.09.2004 Gjermundshamn 28,2 9:50
Ein wechselhafter Tag: Frischer Wind und Flaute aus allen Richtungen, Regen und Sonne. Abends Wiedersehen mit Gjermundshamn - Erinnerungen an die Schwierigkeiten der Seereise 1975 tauchen auf.
2 14 22.09.2004 Langevå 33,4 12:30
Tagsüber mühsame Flautenkreuzerei (nimmt das denn gar kein Ende?). Am Abend dann die Entschädigung: Leider nur kurze Zeit rausche ich mit 10 kn dahin. Denn die heraufziehende Nacht zwingt zum Hafenaufenthalt.
2 15 23.09.2004 Stavanger 44,5 9:30
Der Wind schläft über Nacht ein: Wieder mühseliges Flautensegeln. Erst am Nachmittag frischt der Wind wieder stürmisch auf und bringt mich doch noch bis nach Stavanger.
2 16 24.09.2004 Stavanger 0,0 0
Hafentag mit Stadtspaziergängen und Besuch des Ölmuseums
2 17 25.09.2004 W von Egersund 44,3 13:25
Guter Wind bringt mich aus Stavanger fort, in der Flaute am späten Nachmittag angle ich einige Makrelen. Erst spät in der Dunkelheit erreiche ich einen Ankerplatz.
2 18 26.09.2004 NE v. Lindesnes 58,9 10:37
Mit flauem Wind durch den Egersund, dann rauschende Fahrt bis NE von Lindesnes. Leider fliegt bei nur 14 kn Wind der Genaker aus den Lieken.
2 19 27.09.2004 Hellesöy (E v. Kristiansand) 46,8 9:25
Bei 7-8 Bft. von achtern rausche ich durch die Schären, nachdem ich erstmals das dritte Reff im Großsegel eingebunden habe. Das Wasser ist weiß, glitzert in der Sonne. Und abends finde ich am Beginn der Blindleia einen ruhigen Ankerplatz, um den schönen Abend zu genießen.
2 20 28.09.2004 Insel Boröen 46,4 9:23
Die Fahrt durch die Blindleia ist wirklich toll. Enge Durchfahrten führen von einem See in den nächsten, eingerahmt von zahllosen Inseln mit vielen Ferienhäuschen. Daran schließt sich eine abwechslungsreiche Route außerhalb und innerhalb der Schären an.
2 21 29.09.2004 Naverfjord 44,4 12:17
Risör und Kragerö sind weitere Stationen der Reise. Höhepunkte des Tages aber ist der Langårsund: Ich fühle mich wie auf einem schmalen See im Schwarzwald. Ein schöner Abend im Naverfjord beschließt den langen Segeltag.
2 22 30.09.2004 WK Oslofjord 30,2 9:12
Der Wind richtet sich nicht nach dem Wetterbericht und lässt mich am Nachmittag im Stich. So gehe ich früh an einen Schwimmsteg an einer Insel, komme aber doch nur mit dem Schlauchboot an Land zum Landgang am Abend.
2 23 01.10.2004 Kalvön/Ålekråkan 36,2 12:15
Wieder ein flauer Tag, aber trotzdem relativ viele Meilen
2 24 02.10.2004 Stig-Fjord, N-Küste Insel Tjörn64,7 12:25
Frischer Wind bringt mich gut voran. Zufällig treffe ich auf eine Oldtimerparade vor Lysekil. Begeistert segle ich zwischen den alten Seglern mit. Danach folgt eine recht stürmische Fahrt zum Stig-Fjord, wo ich einen Ankerplatz für die Nacht finde.
2 25 03.10.2004 Bucht S von Lerkil 43,1 12:27
Durch sehr schwierige Fahrwasser gegen starken Wind nach Marstrand. Dann folgt schönes Segeln bei gutem Wind nach Lerkil, bis abends Flaute und Regenschauer einsetzen.
2 26 04.10.2004 Mündung Randers-Fjord 76,0 15:45
Havarie:
Auf Am-Wind-Kurs brause ich im stürmischen Wind (Bft. 7) aus südlichen bis südwestlichen Rich-tungen übers Kattegatt. Abends bekomme ich ernste Schwierigkeiten: Die Verriegelung des Luken-deckels am Luv-Schwimmer in Bb ist gebrochen, durch die dadurch undichte Luke ist der Schwim-mer bis Oberkante voll gelaufen. Ich rette mich in den nur noch 7 sm entfernten Randers-Fjord.
2 27 05.10.2004 N LF Fornæs 25,8 4:42
Nach Lenzen und Aufklaren mache ich das Boot wieder eingeschränkt segelklar. Dann geht es mit angenehm leichtem Wind bis nördlich von Grenaa.
2 28 06.10.2004 S Aarhus 38,6 11:15
Teilweise harte Kreuz bei 6-7 Bft. nach Süden bis in die Aarhus-Bucht. Ich versuche, peri so ruhig wie es nur geht zu segeln.
2 29 07.10.2004 Skærbæk 45,1 13:30
Wieder ist stürmischer Wind und teilweise unangenehmer Seegang gegen mich: Kreuzen, kreuzen, kreuzen ... Ich erreiche aber doch noch glücklich und müde das Ziel in der Nacht: Skærbæk. Die Reise ist zu Ende.
Etappe 2: Summen 918,9 sm 197,8 h
∑ 1 + 2 Gesamtsummen 1693,6 sm 395,6 h
Segelanteil 1625,5 sm 98,5%
Motoranteil 24,6 sm 1,5%
Durchs Fjordland
Etwas Statistik
Reisetage : 48
Segeltage : 37
Ankertage : 7 32 Ankerplätze
Hafentage : 4 10 Orte
Seemeilen : 1694 sm 100 %
- unter Segeln : 1669 sm 98,5 %
- unter Motor : 25 sm 1,5 %